Unglücklicherweise legt HNA-Online die Artikel zur Kasseler Pogromnacht in der Rubrik „Bombennacht“ ab:
Die Pogromnacht fand in Kassel am 07. November statt, zwei Tage vor der Reichspogromnacht. Die „Bombennacht“ war die Nacht vom 22. auf den 23. Oktober. Kleines Detail am Rande: ersteres war 1938, letzteres fünf Jahre später: 1943. Ein direkter Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen besteht nicht wirklich und schon gar keine Notwendigkeit die Pogromnacht unter der Bombennacht abzulegen.
Zwischen Gewalt und Willkür gegen die jüdische Bevölkerung, Zerstörung jüdischen Eigentums und dem Anfang der Internierung von Juden in Konzentrationslagern einerseits und Kriegshandlungen, wie die Zerstörung Kassels andererseits besteht noch ein Unterschied.
Auch ein anderes Detail an der Berichterstattung stört unseren Hinweisgeber. So ist in einem per Video aufgezeichneten Zeitzeugen-Interview dieser Satz zu hören (Minute 2:40): „Ich wusste von meiner Mutter her das da ein Haus war, wo nur Juden wohnten, aber das waren keine reichen Leute – das waren ganz normale Leute.“ Klischeehaft wird das Stereotyp „Juden und Geld“ bedient, als wäre es relevant, ob reiche oder arme Juden verfolgt würden.
Gefunden hier:
HNA.de vom 07.11.13: Pogromnacht in Kassel: „Gauleitung hat es unterstützt“