Gerne können Sie mir in 2017, 2018, 2019 und 2020 Hinweise zukommen lassen. Aber wahrscheinlich schaffe ich es nicht, diese zu bearbeiten.
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HNA-Verleger: „Die Jugend ist ein großes Problem“
Die Schuld für den Wandel in der Medienbranche schiebt HNA-Verleger Dirk Ippen der Jugend in die Schuhe. Auf den Münchener Medientagen sagte er: „Es ist ganz klar – die Jugend ist ein großes Problem.“
Für diese Resignation erhielt Dr. Ippen umgehend von „den Schuldigen“ eine Antwort. Natürlich online:
„Die Wählerischen“ ein Politik-Blog junger Menschen aus Sachsen-Anhalt versahen ihren Facebook-Post mit dem Hashtag #neuland. Das Schlagwort „Neuland“ ironisiert die Positionen von Digital Immigrants (Gegenteil von Digital Natives) und geht auf ein Merkel-Zitat zurück. Angela Merkel hatte im Juni gesagt: „Das Internet ist für uns alle Neuland .“ und erhielt für diesen Satz umgehend Häme.
Vielleicht sollte die Branche und Dr. Ippen nicht nach Schuldigen suchen (Google, das Internet, …), sondern sich Gedanken über zukunftsfähige Konzepte machen. Möglicherweise ist die Jugend (wer ist denn „DIE Jugend“?) auch nicht allein Schuld, sondern vor allem der Herausgeber, der eine zukunftsweisende Ausrichtung seines Konzerns versäumt.
Wenn sich HNA-Herausgeber Ippen in der HNA zu Wort meldet, wird die Leserschaft teilweise auf’s härteste gelangweilt. Regelmäßig gibt er in seiner Kolumne („Wie ich es sehe“) seine konservative Weltsicht und Frömmigkeit zum Besten. Gerne schreibt er von früher: Über das Alte Rom, Christopher Kolumbus, Richard III. und natürlich über die Zeit nach dem Krieg.
In seinen Kommentaren geht es beispielsweise um „Lehren aus der Bibel zur Energieversorgung“. An Pfingsten wird das Ev. Gesangbuch zitiert, bis Ippen selber Komponisten und Lieder durcheinander wirft.
Bezüglich mancher Zielgruppe scheint bei Herrn Ippen große Verwirrung zu herrschen. So sitzt er dem Irrtum auf, hübsche Frauen würden auf Bäumen wachsen:
Da fragt man sich: Wo wachsen denn nach Ippens Sicht hässliche Frauen? Werden die wie Knollen aus der Erde gezogen? Selbiger Beitrag über den Sexappeal von Dialekten beim ersten Date muss natürlich mit einem Zitat des nationalistischen Dichters Ernst Moritz Arndt eingeleitet werden.
Für seine teils skurrilen Ausführungen bekommt Dr. Ippen in den HNA Leserbriefen nicht selten Contra: „Ihre Sichtweise „Lehren aus der Bibel zur Energieversorgung“ verwundert mich doch sehr.“
Gefunden hier:
Stichprobenartig habe ich mir einige von Ippens Texten angeschaut. Dann hat mich aber doch die Lust verlassen und es ist bei dieser Stichprobe geblieben.
Möge der Shitstorm beginnen
Vor 30 Minuten hat HNA Online einen Artikel zum NSU-Prozess publiziert – Die Schlagzeile: Ismail Yozgat fordert erneut Halit-Straße
„Diese Forderung hatte in Kassel allerdings viel Kritik hervorgerufen.“ schreibt die HNA. Kritik ist eine starke Beschönigung für das, was bei HNA.de damals abging. In über 140 Kommentaren entfaltete sich der HNA-Stammtisch. Sachlich war die dortige Diskussion sicherlich nicht, sämtliche Register der Rechtspopulismus-Orgel wurden gezogen und erklangen lautstark. Die Kritik zum Halit-Platz, zur Halit-Haltestelle und zur Halit-Straße war auch nicht lokal auf Kassel begrenzt, wie der zitierte Satz suggeriert. Ein Großteil der Kritiker kamen von außerhalb. Via PI-News („News gegen die Islamisierung Europas“) wurde auf die HNA-Berichterstattung aufmerksam gemacht, die Argumente wurden zigfach gespiegelt.
Ich bin gespannt, ob sich dieser Shit-Storm wiederholt.
Gefunden hier:
HNA.de vom 01. Oktober 2013: Ismail Yozgat fordert erneut Halit-Straße
Rückblick: lokalzeitungskritik.de feiert einjähriges Jubiläum
Fast wäre dieses historische Datum untergegangen: Am 27. August letzten Jahres fiel der Startschuss für lokalzeitungskritik.de – HNA Watch.
Anfangs waren wir etwas kleinkariert, monierten jede Erbsenzählerei. Inzwischen bloggen wir nur noch über Rechtschreibfehler, wenn diese eine gewisse Relevanz haben. Große investigative Leistungen gelangen uns. Wissenschaftlich fundiert kritisierten wir die Politik-Berichterstattung. Das Thema Schleichwerbung beschäftigte uns immer wieder. Auch emotionalen Artikelthemen näherten wir uns. Das Sommerloch stopften wir mit Blog-Posts über die Sommerloch-Artikel. Es gab Tiefpunkte bei der HNA (da war noch einiges mehr) und bei uns. Schmunzeln konnten wir auch. Es war also einiges los im letzten Jahr. Aktuell stehen wir bei 138 Blog-Einträgen.
Wenn’s langweilig wurde, wandten wir uns dem wahren nordhessischen „Leitmedium“ zu oder erstellten mal einen Überblick über detaillierte und ausufernde Berichterstattung. Wie das so ist, Fehler finden sich halt nicht immer. Trotz sorgfältigen Lesens oder auch gerade wegen des Nicht-Lesens herrscht bei uns ab und zu content-mäßig etwas Ebbe. Watch-Bloggen ist halt kein kontinuierliches Geschäft. Wenn mal wieder Ebbe war, dann sprangen wir auch schon mal über unseren eigenen Schatten und lobten die HNA. Kritik muss ja nicht immer negativ sein.
Wir sind uns sicher, auch im neuen „Lebensjahr“ finden wir in der HNA genug, um drüber zu bloggen. Also weiter geht’s. Ihr könnt uns gerne Hinweise schicken, auch wenn wir nicht immer umgehend und umfassend antworten können. Oder kommentiert doch unsere Posts. Dort könnt ihr auch Beobachtungen zweiter Ordnung, also Kritik an unserer HNA-Kritik hinterlassen. Seid aber nicht so hart zu uns. Im Gegensatz zur HNA machen wir das hier als Hobby in unserer Freizeit. Es gilt weiterhin: Wer Rechtschraibfehla findet darf diese gerne behalten.
Gefunden hier:
lokalzeitungskritik.de
P.S.: An dieser Stelle wollen wir natürlich auch noch HNA.de zum 15-Jährigen gratulieren – lieber spät als nie. Ohne HNA.de wären wir nichts.
„Das Problem sollte in Kürze behoben sein“
Die Datenschutzpanne bei HNA.de, wir berichteten, ist vorerst entschärft. Das betroffene Newsletter-Eingabeformular wurde offline genommen:

Links das problematische Formular mit fremder Mail-Adresse, rechts der Seitenausschnitt nach Entfernung des Formulars (Zusammenstellung und Unkenntlichmachung: lokalzeitungskritik.de)
Jens Nähler, Leiter der Online-Redaktion der HNA, schreibt uns in einer Mail, dass sich die „Technik“ des Fehlers angenommen hätte. Er denkt, dass Problem sollte in Kürze behoben sein.