Schleichwerbung! Regelmäßig bekommen wir Hinweise auf vermeintliche Schleichwerbung. Doch was ist Schleichwerbung?
Schleichwerbung ist Werbung im Mantel redaktioneller Inhalte. Stets muss eine „klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken“ bestehen, so steht es im Pressekodex. Anzeigen und ähnliche Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken müssen sich daher in der Zeitung deutlich vom redaktionellen Inhalt unterscheiden.
Wie verhält es sich beispielsweise mit diesem Artikel? Der Autor Jens Nähler, Leiter der HNA-Online-Redaktion, schreibt über sein Selbstexperiment, sich mittels veganem Lebensstil auf den Kassel-Marathon vorzubereiten. Hierbei verweist er immer wieder auf ein und dasselbe Buch. Im Forum unter dem Online-Artikel bricht die Schleichwerbungsparanoia aus, Auszug:
Man könnte glatt meinen, Herr Nähler wird am Umsatz beteiligt? Auch auf seinem privaten Blog kann man das Buch (über Amazon) bestellen. Hier riecht etwas sehr, sehr fischig. Auch wenn es um fleischloses Leben geht.
Bisher wurde bis auf bloße Verdächtigungen kein halbwegs seriöser Hinweis geäußert, der Nahe legt, Jens Nähler wäre am Umsatz beteiligt. Er hat lediglich Links zum Buch gesetzt, dies ist nicht unlauter. Auch in jeder gedruckten Buchkritik werden Infos wie Preis und Verlag genannt.
Auch wenn es um veganes Essen geht, ist hier alles koscher.
Natürlich sollte es kritisch gesehen werden, dass Journalisten ihre Funktion auch zur Selbstdarstellung und „Selbstvermarktung“ nutzen, weil sie nun einmal direkt an der Quelle sitzen. Jens Nähler, Horst Seidenfaden oder Reinhard Berger haben schlicht einen besseren Zugang zur HNA als andere Menschen. Ob sie diese Möglichkeit nutzen oder nicht, müssen die Redakteure mit ihrem professionellen Selbstverständnis ausmachen.
Gefunden hier:
HNA.de vom 24. April 2014: Selbstversuch: Vegan zur Marathon-Form
Wir freuen uns über jeden Hinweis! Wenn auch sich nur bei wenigen Hinweisen der Verdacht auf Schleichwerbung erhärtet.