Deutsch für Lokalredakteure (1)

Herzlich willkommen bei der telekolleg-Sendereihe „Deutsch für Lokalredakteure“. Folge 1: Genauso wie – anders als.

Schon Johann Wolfgang von G. schrieb „Und bin so klug als wie zuvor“. Ist dieser Satz mit „als wie“ standardsprachlich richtig? Sie liegen richtig, er ist falsch! Doch wann das Wörtchen „wie“ verwenden und wann „als„?

Im Vergleich wird Gleichheit mit „wie“ ausgedrückt, Unterschiedlichkeit mit „als„. Der Merkspruch lautet „Genauso wie – anders als„. Jetzt ein Beispielsatz:

alswie

Anders wie? Nein! Anders als.

Ups, korrekt hieße es: „Fachbuchkunden ticken doch etwas anders als lesebegeisterte Kinder.“ Weitere Beispielsätze aus dem Duden – Richtiges und gutes Deutsch, 6. Aufl. Mannheim 2007 [CD-ROM]:

„Die Vergleichspartikel als steht standardsprachlich auch nach anders, niemand, keiner, nichts, umgekehrt: Er ist anders als ich. Die Sache ist umgekehrt, als man sie dargestellt hat. Es sind nichts als fadenscheinige Ausreden. Ich habe mit keinem Menschen als ihm darüber gesprochen.“

Gefunden hier:
Hess. Allgemeine vom 23. Oktober 2014, Seite 11: Ein neues Kapitel beginnt am Bebelplatz

In eigener Sache: Der Grammatik-Nazi, der diese Zeilen schrieb, kann auch kein richtiges Deutsch, als wie Ihnen hoffentlich schon aufgefallen ist. Er verdient aber auch kein Geld mit dem Schreiben von deutschen Sätzen.

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