NIVEA und HNA

In dieser Woche kam der Verdacht auf, die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine platziere „Schleichwerbung“ für die Beiersdorfs-Marke NIVEA. Es gab eine Reihe von Artikel auf HNA.de, die vom DAX-Konzern stammten, aber als redaktionelle Inhalte gekennzeichnet waren. Aufgedeckt wurde die mangelnde Trennung von Werbung und Redaktion von bildblog.de, wir berichteten.

Daraufhin haben wir alle gedruckten HNA-Kassel-Mitte-Ausgaben aus diesem Jahr auf ähnliches Vorgehen (maschinell) untersucht. Hier rein deskriptiv die Ergebnisse im Überblick:

Hinweise auf HNA.de-Magazin-Inhalte:

  • Auf einen – der grob fehlerhaft deklarierten – Online-Artikel wurde am 09.06, getarnt als „Verbrauchertipp“, hingewiesen:

    „Verbrauchertipp“ in der HNA-KS-Mitte-Ausgabe vom 09. Juni: Hinweis auf NIVEA-Gewinnspiel (Unkenntlichmachungen von uns)

  • Einen weiteren „Gewinnspiel-Verbrauchertipp“ für diesen Beitrag auf hna.de fand sich auch am 29.09. in der HNA:

    Ausschnitt aus Seite 57 – Unkenntlichmachungen ebenfalls von uns

NIVEA-Anzeigen haben wir nicht entdeckt. Es ist aber möglich, dass solche in Beilagen zu finden waren, die im E-Paper nicht enthalten sind (eher unwahrscheinlich).

  • Am 12.01 gab es aber laut Anzeige einer großen Elektromarktkette einen Rasierer mit NIVEA-Produkt für 59 Euro (Seite 46).
  • Am 22.03 waren bei EDEKA Nivea-Produkte für 1,29 Euro im Angebot (Seite 5).
  • Am 10.05 waren ebenfalls bei EDEKA Nivea Duschgels für 1,29 € im Angebot (auch Seite 5) .

NIVEA-Inhalte im redaktionellen Teil:

  • In der Ausgabe von Freitag, 1. Juni 2012 erschien auf Seite 38 „Berichte“ ein dpa-Artikel mit den Überschriften: „Kosmetikbranche umwirbt Männer als neue Zielgruppe
    Ergebnis einer Umfrage des Herstellers Beiersdorf: Pflegeprodukte werden hauptsächlich für berufliches Vorankommen genutzt“.
  • In der Ausgabe von Mittwoch, 7. März 2012 wurde über Neurodermitis-Patienten berichtet, die rezeptfreie Medikamente selber zahlen müssen. Frank
    Thonicke schrieb in seinem Kommentar: Klar ist aber auch, dass man für Feld- Wald- und Wiesen-Cremes selbst die Geldbörse aufmachen muss. Wer sich Nivea auf die Nase schmiert, um beim Skifahren keinen Gletscherbrand zu bekommen, kann schließlich die Rechnung für die Creme-Dose auch nicht bei der Krankenkasse einreichen.
  • In der Ausgabe vom 15.03 erntete Frank Thonicke für seinen „zynischen Kommentar“ von zwei Lesern Kritik (Seite 14). In beiden Leserbriefen wurde der Markenname genannt.

Inhalte im Wirtschaftsteil:

  • Am 04.05 gab es eine kurze Nachricht über den Umbau im Beiersdorfkonzern: „Umbau zahlt sich bei Beiersdorf aus“ (Seite 22, links).
  • Am 03.08. fand sich unter Erwähnung des Markennamens NIVEA eine kurze Nachricht über Beiersdorf „Beiersdorf für 2012 wieder zuversichtlich“ (auch Seite 22, links).

Inzwischen ist der Magazin-Bereich auf hna.de (http://www.hna.de/magazin/) mit dem Hinweis „Achtung, Werbung & PR“ im Kopf gekennzeichnet:

Hinweis auf kommerzielle Werbe-Inhalte

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