noKAGIDA (8): HNA-Bashing und abwegige Vorwürfe

HNA-Bashing finden einige gut. Anlässlich der Karnevals-Saison zeigen wir, über was wir lachen können und über was nicht:

Witzig:

Bei allem HNA-Bashing sollte die dabei vorgetragene Kritik immer eine Berechtigung haben. Gerne darf und soll die HNA für ihre Berichterstattung über die (no)KAGDIA-Demos kritisiert werden. Die Kritik an diesem Artikel über den „Arbeitskreis Casseler Autonomer Berufsdemonstranten“ (AkCAB) verfängt aber.

  1. Die Kritiker werfen der HNA vor, der Demo-Anmelder werde mit Namen genannt und sei von zwei Reportern angerufen worden. Dieses Vorgehen der HNA ist nicht fragwürdig, sondern wird in Fachkreisen „Recherche“ genannt. Wer eine Demo anmeldet, also die Öffentlichkeit sucht, kann sich nicht über die plötzliche Öffentlichkeit beschweren.
  2. Auch ein Foto, dass einige MitstreiterInnen des Bündnisses zeigt, wird ohne Verfremdung abgebildet„. Auch hier gilt: Wer auf einer Demo die Öffentlichkeit sucht, kann sich nicht über plötzliche Öffentlichkeit beschweren.
  3. Nicht jeder wird gerne angerufen, trotzdem kann man Presseanfragen freundlich ablehnen. Niemand muss am Telefon den Götz von Berlichingen oder Altbundespräsident Christian Wulff mimen. Wer Journalisten sagt: „Sie können mich am Arsch lecken“, sollte sich nicht über schlechte Berichterstattung wundern. Direkt und freundlich geht anders, beispielsweise so: „Mit einer Zeitung, die die rassistische Mobilmachung auf den Straßen Kassels vor allem als Verkehrshindernis wahrnimmt, wollen wir nicht reden. Wenn wir irgendwas für euch haben, lassen wir euch das wissen: Don’t call us, we call you.

Zurück zur Kritik an der HNA, die schreibt:

Der Arbeitskreis scheint eine ähnliche Vorliebe für Kassels historischen Namen mit C wie rechte Gruppen zu haben. Sowohl Neonazi Bernd T. wählte für seine Kameradschaft „Sturm 18 Cassel“ diese Schreibweise als nun auch der „Arbeitskreis Casseler Autonomer Berufsdemonstrant_innen“.

Ah ja, soweit so dumm. Und HNA-Redakteure scheinen eine Vorliebe für die falsch verstandene Extremismustheorie zu haben, die Linke und Rechte gleichsetzt.

Gefunden hier:
HNA.de vom 13.02.2015: Autonome Berufsdemonstranten sind gereizt: „Sie können mich am Arsch lecken“

3 Gedanken zu “noKAGIDA (8): HNA-Bashing und abwegige Vorwürfe

  1. Eine sehr schöne Übersicht! Die AkCAB-Rede habe ich beispielsweise bis dato nicht zu hören bekommen – und finde ihren Inhalt sehr intelligent, auch wenn er es wohl nicht in die Zeitung schaffen wird.

  2. Zum Punkt 1. Die Daten eines Anmelders einer Kundgebung beim Ordnungsamt dürften dem Datenschutz unterliegen. Wenn dann einer der Mitarbeiter, oder die Polizei den Namen eines Anmelders mitsamt Telefonnummer an die Presse weitergibt, die den Namen dann auch noch herausposaunt, ist das problematisch.
    Zum Punkt 2. Das ist grundsätzlich richtig, es ist jedoch merkwürdig, wenn das hiesige Presseorgan den Nazi und Totschläger immer verpixelt abbildet, und seinen Namen grundsätzlich abkürzt, Demonstranten aber, für die durchaus eine Bedrohungssituation durch eben diese u.a. Nazis existiert, so abbildet, dass diese einfach zu identifizieren sind. Es ging nicht um die Abbildung von Personen auf Kundgebungen, sondern um die unterschiedliche Praxis dieser Zeitung, über Nazis und ihre Gegner zu berichten.

    • 1. „Wer zu einer öffentlichen Versammlung oder zu einem Aufzug öffentlich einlädt, muß als Veranstalter in der Einladung seinen Namen angeben.“ § 2 VersammlG
      Der Name des Veranstalters ist also öffentlich und unterliegt nicht dem Datenschutz. Für Ihre Unterstellung, die Behörden hätten die Handy-Nummer weitergegeben, gibt es keine Hinweise. Presseethisch wäre dies nicht kritikwürdig, da Quellenschutz. Da die HNA bereits über das Unternehmen des Demoanmelders berichtete, verwundert es nicht, dass die Redaktion dessen Handy-Nummer recherchieren kann.

      2. Sie unterstellen hier eine Ungleichbehandlung von Linken und Rechten durch die HNA, die es aber nicht gibt. Die HNA hat Fotos von Kagida-Demonstrationen (auch mit Namen des Demo-Anmelders) unverpixelt veröffentlicht. (Unverfremdete) Gerichtszeichnungen der „Sturm 18“-Mitglieder gibt es sehr wohl: http://www.hna.de/kassel/mitte-kassel-ort248256/neonazi-raeumt-tritte-gegen-schwangere-4660756.html

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