Konfuzius über HNA und RegionTram

Konfuzius sagt zu den Fehlern der HNA:

Spruch des Tages

Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.

Fehler wie diesen:

RT12

Die HNA beherrscht den Zahlenraum von 1 bis 4 einwandfrei.

Bis vier kann die Redaktion zählen. Dumm nur, dass die RegionTram-Linien auf die Nummer 3,4,5 und 9 hören.

Gefunden hier:
Melsunger Allgemeine vom 28. November 2013, Seite 8: Spruch des Tages
HNA.de vom 29. November 2013: Zur Adventszeit und zu Silvester: Mehr Busse und Trams

Update (30. November 12:30 Uhr):
Nach Hinweisen in den Leserkommentaren wurde der Fehler online transparent (!) korrigiert. Er hat es aber auch in die gedruckte Ausgabe geschafft.

Feuerwehr sperrte umgehend ab

Seit Sonntag berichtet die HNA mehrfach und detailliert über einen Rettungsdiensteinsatz in Gudensberg. Anlass: Das Gewicht der Patientin. Ich finde die Berichterstattung in mehreren Punkten unangemessen.

Grundsätzlich ist das öffentliche Interesse an einem Krankenhaustransport sehr gering. Um nicht zusagen: gleich null. Sicherlich ist es etwas besonderes, wenn so viel Personal- und Geräteeinsatz für 3 Stunden notwendig ist. Durch die spezielle Situation ist eine geringfügige Berichterstattung (Nachricht!) sicherlich angemessen. Die HNA-Aufmachung ist aber unangebracht!

Die Aktion blieb nicht unbemerkt, zahlreiche Schaulustige kamen zum Einsatzort. Die Feuerwehr sperrten diesen umgehend ab.“ schreibt die HNA. Unverständlich ist es für mich, warum Passenten einige Meter verbannt wurden, der Fotograf aber in unmittelbarer Nähe tätig sein durfte. Grundsätzlich ist bei Rettungseinsätzen die Privatsphäre durch geeignete Mittel zu wahren. Dies bedeutet auch Fotografen fernzuhalten, ggf. Sichtschutz durch Decken zu installieren. Immerhin hatte die HNA genug Anstand die „spektakulärsten“ Bilder nicht zu veröffentlichen und die Bilderstrecke artete nicht so gravierend aus, wie hier verlinkt. Die 28-Bilder umfassende Klickstrecke dient nicht der Information, sondern lediglich der Sensationsbefriedigung.

Durch die Bildberichterstattung verrät die HNA den genauen Wohnort. Diese identifizierende Berichterstattung ist laut Pressekodex unzulässig:

Ziffer 8 – Schutz der Persönlichkeit

Die Presse achtet das Privatleben des Menschen und seine informationelle Selbstbestimmung. […] Bei einer identifizierenden Berichterstattung muss das Informationsinteresse der Öffentlichkeit die schutzwürdigen Interessen von Betroffenen überwiegen; bloße Sensationsinteressen rechtfertigen keine identifizierende Berichterstattung. Soweit eine Anonymisierung geboten ist, muss sie wirksam sein. Die Presse gewährleistet den redaktionellen Datenschutz.

Dass es der HNA an keiner sachlichen Berichterstattung liegt, ist am zweiten Artikel sichtbar. Ungefragt wird die „300-kg-Frau“ von der „9-Leute-Redaktion“ beratschlagt öffentlich bloßgestellt.

Der Artikel in Kürze:

Irgendwann ist man nicht mehr „nur dick“. Dann ist man krankhaft fett. Fettsüchtig. [Das Vorherstehende ist kein Zitat, sondern Redakteurshandschrift, lk! …] Der Frau aus Gudensberg bietet Elke Döring Unterstützung an. „Es kann zu Beginn schon etwas bewirken, wenn sie im Bett damit anfängt, ihre Arme zu bewegen und immer wieder einen Luftballon fängt. […] „Die Feuerwehr könnte schneller helfen, wenn die Frau statt in einem oberen Stockwerk im Erdgeschoss wohnen würde“, sagt David Zerbes, Leiter des Hauptamtes der Stadt Gudensberg und zuständig für die Feuerwehren“

Dass der Redaktion die Privatsphäre der Frau egal ist, offenbart der letzte Absatz. Munter wird aus dem Nähkästchen geplaudert: „Es war bereits das zeite Mal, dass die Feuerwehrleute der Frau zur Hilfe kamen. Bereits vor zwei Jahren habe man ihr aus dem Haus geholfen.“

Gefunden hier:
HNA.de vom 20.10.2013: Feuerwehr rettet 300-Kilo-Frau aus Haus in Gudensberg
HNA.de vom 20.10.2013: Fotos: Feuerwehr rettet 300-Kilo-Frau aus Haus in Gudensberg
HNA.de vom 22.10.2013: Selbsthilfegruppe bietet 300-Kilo-Frau Unterstützung an