RTG widerspricht falschem HNA-Bericht

Zuletzt hatte die HNA-Berichterstattung über den RegioTram-Betrieb für Verwirrung gesorgt. Wie schon am Montag vermutet, zeigt sich nun die Falschinformation der Öffentlichkeit:

Unterstellt wurde, der NVV reagiere auf die Krise im RegioTram-Verkehr und suche einen neuen Betreiber für die Strecke der RT9 Schwalmstadt-Treysa:
NeueRTbetreibergesucht

Hierzu stellt die RTG, die Sachverhalte falsch dargestellt sieht und Tatsachenverzerrung kritisiert, klar:

Tatsache ist, dass die Strecke nach Schwalmstadt-Treysa nicht für einen Betrieb mit RegioTrams vorgesehen ist und nur übergangsweise mit RegioTrams betrieben wurde, weil sich auch hier das NVV-Vergabeverfahren an einen Bahnbetreiber immer weiter verzögert hat. Der NVV bat schließlich die RTG, den Vertrag für die RT9 bis Dezember 2015 zu verlängern. Hier liegt demnach kein Leistungsmangel der RTG vor, sondern die RTG hatte sich auf Wunsch des NVV bereit erklärt, in dieser Notsituation zu helfen.

„Der Betrieb auf der RT9 nicht ausschließlich mit RegioTram-Fahrzeugen ist also ein alter Hut. Es ist abenteuerlich, dies jetzt darzustellen als würde die RTG mit dem Entzug dieser Leistung bestraft“, erklärt Klaus Reintjes, einer der beiden Geschäftsführer der RTG mbH.

Darüber hinaus ist die hohe Fahrzeugauslastung durch den RT-Zusatzbedarf nach Treysa einer der Gründe für fahrzeugbedingte Zugausfälle im gesamten RT-Netz. Dass hier endlich seitens des NVV die Einsicht reift, dass es notwendig ist, das Angebot schon vor Dezember 2015 durch Regionalzüge zu ergänzen, begrüßt die RTG im Sinne der Fahrgäste ausdrücklich.

Ferner hat die HNA die Situation unnötig skandalisiert: „Regiotrams stehen ab Montag„: Wow 230 von 250 Fahrten am Tag finden wie gewohnt statt, 18 werden durch Busse ersetzt, 2 fallen aus, klingt wirklich nach Stillstand. Zudem hat HNA nicht nur über das oben angesprochene anstehende Ausschreibungsverfahren lückenhaft informiert. Über Kartellamt-Vorgaben für die Vergabevefahren war in der HNA bisher nichts zu lesen.

Gefunden hier:
HNA.de vom 03.11.2014 (Überschrift wurde nachträglich geändert): Kritik an Arbeitsbedingungen: NVV sucht neue Betreiber für Regiotram-Linie

Scheinanonymisierung

In der Berichterstattung um einen Prozess wegen Drogenhandels wird der Verurteilte mit Foto abgedruckt. Die Augenpartie ist dabei unkenntlich gemacht, der Pressekodex des deutschen Presserates jedoch schreibt vor: „Soweit eine Anonymisierung
geboten ist, muss sie wirksam sein.“ (Ziffer 8).

Die Anonymisierung der HNA ist unwirksam, da der Verurteilte im Gesicht markante Elemente von Körperkunst aufweist:

Drogen_im_Schokoriegel

Schwarzer Augenbalken von der HNA, gelbe Unkenntlichmachung von uns.

Immerhin hat die HNA erkannt, dass eine identifizierende Berichterstattung unverhältnismäßig und eine Anonymisierung geboten ist, nur an der Umsetzung hapert es.

Gefunden hier:
Schwälmer Allgemeine vom 27. Februar 2013, Seite 9: Drogen im Schokoriegel
Solange HNA.de das Foto nicht entschärft hat, verzichten wir darauf den Online-Artikel zu verlinken.

Nachtrag (11:30 Uhr): Nachdem ich die Lokal- und Onlineredaktionen angeschrieben habe, wurde gegen 10:30 Uhr „nachgebessert„.

Quality made by HNA

Dieser HNA-Patzer ist einfach zum Fremdschämen. Kaum eine Schülerzeitung macht solche Schnitzer. Konsequent nennt die Redaktion Herrn Nöll „nölt“. Wer oder was macht solche Fehler:

Gelbe und rote Markierungen von uns.

Gelbe und rote Markierungen von uns.

Lange habe ich gerätselt, was „Schlafstädte“ für eine Ortsbezeichnung im Südteil des Schwalm-Eder-Kreises sein soll. Ich glaube, der gemeinte Ort heißt „Schwalmstadt“. Kurzum: Der Artikel ist ein journalistischer Totalausfall.

Gefunden hier:
Melsunger Allgemeine vom 18. Dezember 2013, Seite 2: Grüne Handschrift nicht zu erkennen 
Geänderte Online-Version des Artikels hier

Mit Dank an den Hinweisgeber, dem heute Morgen das „das Nutellabrot im Halse stecken“ blieb.

Die HNA und Symbolbilder

Schlechtes Symbolbild für diesen Beitrag

Die Hessische Niedersächsische Allgemeine hat einen nicht gerade kompetenten Umgang mit Symbolbildern. Und das schon seit Längerem (siehe mein Artikel von Dezember).

Möchten Journalisten einen Beitrag bebildern, ohne dass sie ein Bild aus dem näheren Kontext haben, verwenden sie Symbolbilder. Zu diesem Beitrag hier habe ich bisher kein passendes Bild (z.B. das HNA-Logo) gefunden. Daher dachte ich mir: Lukas, nimm doch einfach das Logo der BILD!

Fehlerhaftes Symbolbild der HNA

 

Ähnlich müssen auch manche Redakteure bei HNA Online denken. Geht es beispielsweise um einen Mord im hessischen Bad Hersfeld ohne überregionalem Zusammen-hang, nimmt man dennoch ein Bild vom bayrischem Streifenwagen. Gibt es einen Artikel über Radarfallen im nordhessischen Kassel, bildet man ohne Grund Polizisten aus Nordrhein-Westfalen ab.

NRW-Polizist im Einsatz in Kassel? Wohl kaum!

Geht es um die JVA in Schwalmstadt (größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises) bildet man mal das Logo der baden-württembergischen Justiz ab.

Das Thüringer Staatswappen wäre übrigens noch im Kontext gewesen, schließlich ging es im Artikel um die Kooperation zweier Bundesländer bei der Sicherungsverwahrung.

Verwirrendes Symbolbild bei HNA Online

Gefunden hier:
Jeweils auf der Startseite von HNA Online im Aufmacher. Die Symbolbilder sind immer nur für kurze Zeit sichtbar (was auch gut so ist).