Aktuell bietet die Kasseler Lokalzeitung HNA die Möglichkeit Fragen zum Redaktionsalltag zustellen:
Sie wollten schon immer einmal wissen, wie ein typischer Tag in der HNA-Redaktion aussieht? Es interessiert Sie, wie Themen gefunden und recherchiert werden? Dann fragen Sie!
Fragen können drei Tage lang per Mail an online@hna.de gestellt werden. Sie werden dann von Horst Seidenfaden beantwortet. Dies geht aus einem kurzen Online-Artikel hervor. Auch lokalzeitungskritik.de hat diese Möglichkeit genutzt und wartet sehnsüchtig auf die Beantwortung dieser Frage:
Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Herr Seidenfaden!
Über die HNA-Idee „Leser fragen den Chefredakteur“ freue ich mich sehr. Daher zwei Fragen:
1.: Der Redaktionsalltag ist sicherlich ab und zu von Hektik geprägt. Wie versucht die HNA-Redaktion hierbei mögliche Fehler zu vermeiden, bzw. zu korrigieren? Könnten Sie hier kurz den Prozess des Redigierens erläutern?
2.: Bei den Online-Artikeln können Leser die Beiträge meist direkt kommentieren. Nach welchen Kriterien werden diese freigeschaltet, bzw. gesperrt? Wie wird mit gemeldeten Kommentaren verfahren? Wer administriert eigentlich die Kommentarfunktion?
So verbleibe ich bei diesem winterlichen Wetter mit besten Grüßen,
Lukas Kiepe
>>> Horst Seidenfaden: Es ist nun mal so, dass in unserer Online-Redaktion Menschen arbeiten, die unterschiedliche Ansichten haben – wen wundert das? Bei über 800 Kommentaren zu Artikeln täglich ist das Lesen und Freigeben dieser Beiträge eine echte Herausforderung für jeden, der diesen Dienst übernimmt. <<<
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Wen das wundert? Mich!
Wie von Ninette bereits angeführt, ist die Pressefreiheit in Art. 5 GG geregelt. Unterschiedlich Meinungen darüber, was die Freiheit der Meinungsäußerung betrifft, mag es zwar auf persönlicher, privater Ebene in einem Pressebetrieb geben, nur hat dies persönliche und private beim beruflichen Zensieren der 800 Kommentare – ein Vorgang, den es ja angeblich in Deutschlands freier Presse nicht gibt – schlicht nichts zu suchen.
Auch dann nicht, wenn dies eine Herausforderung (wohl eher eine Überforderung bestimmter, unprofessioneller Mitarbeiter) für einen – immer noch durch den Leser als Kunden – bezahlten Arbeits-Dienst darstellt, zu dem ihm niemand zwingt.
Gut zu wissen, dass es auch nette Redakteure wie Herr Ditzel, Herr Berger, Frau Eull… gibt, die sich mühen, die "allzu persönlichen Meinungen einiger Kollegen" auszubügeln. Aber das ist nun mal ein HNA internes Personalproblem und kein Art. 5 GG-Problem.
Allein Ihr Personalproblem Herr Seidenfaden!
KWF / 25.01.2013 00:15