Die Schuld für den Wandel in der Medienbranche schiebt HNA-Verleger Dirk Ippen der Jugend in die Schuhe. Auf den Münchener Medientagen sagte er: „Es ist ganz klar – die Jugend ist ein großes Problem.“
Für diese Resignation erhielt Dr. Ippen umgehend von „den Schuldigen“ eine Antwort. Natürlich online:
„Die Wählerischen“ ein Politik-Blog junger Menschen aus Sachsen-Anhalt versahen ihren Facebook-Post mit dem Hashtag #neuland. Das Schlagwort „Neuland“ ironisiert die Positionen von Digital Immigrants (Gegenteil von Digital Natives) und geht auf ein Merkel-Zitat zurück. Angela Merkel hatte im Juni gesagt: „Das Internet ist für uns alle Neuland .“ und erhielt für diesen Satz umgehend Häme.
Vielleicht sollte die Branche und Dr. Ippen nicht nach Schuldigen suchen (Google, das Internet, …), sondern sich Gedanken über zukunftsfähige Konzepte machen. Möglicherweise ist die Jugend (wer ist denn „DIE Jugend“?) auch nicht allein Schuld, sondern vor allem der Herausgeber, der eine zukunftsweisende Ausrichtung seines Konzerns versäumt.
Wenn sich HNA-Herausgeber Ippen in der HNA zu Wort meldet, wird die Leserschaft teilweise auf’s härteste gelangweilt. Regelmäßig gibt er in seiner Kolumne („Wie ich es sehe“) seine konservative Weltsicht und Frömmigkeit zum Besten. Gerne schreibt er von früher: Über das Alte Rom, Christopher Kolumbus, Richard III. und natürlich über die Zeit nach dem Krieg.
In seinen Kommentaren geht es beispielsweise um „Lehren aus der Bibel zur Energieversorgung“. An Pfingsten wird das Ev. Gesangbuch zitiert, bis Ippen selber Komponisten und Lieder durcheinander wirft.
Bezüglich mancher Zielgruppe scheint bei Herrn Ippen große Verwirrung zu herrschen. So sitzt er dem Irrtum auf, hübsche Frauen würden auf Bäumen wachsen:
Da fragt man sich: Wo wachsen denn nach Ippens Sicht hässliche Frauen? Werden die wie Knollen aus der Erde gezogen? Selbiger Beitrag über den Sexappeal von Dialekten beim ersten Date muss natürlich mit einem Zitat des nationalistischen Dichters Ernst Moritz Arndt eingeleitet werden.
Für seine teils skurrilen Ausführungen bekommt Dr. Ippen in den HNA Leserbriefen nicht selten Contra: „Ihre Sichtweise „Lehren aus der Bibel zur Energieversorgung“ verwundert mich doch sehr.“
Gefunden hier:
Stichprobenartig habe ich mir einige von Ippens Texten angeschaut. Dann hat mich aber doch die Lust verlassen und es ist bei dieser Stichprobe geblieben.
Das Problem hat ja nicht nur die HNA:
Hofberichterstattung,wenig kritisch(siehe Calden) .Wo z.B.bleibt die Kritik
an der Milliarden Umverteilung von Geldern in die obersten Etagen der Gessellschaft,wodurch z.B.die Städte und Gemeinden kein Geld mehr haben?