Verifikation des Falschen

Mit diesem Artikel diagnostiziere ich eine geringe Fachwort-Kompetenz, besonders in Bezug auf das Gegensatzpaar „verifizieren – falsifizieren“. Laut HNA löste ein verwirrter Mann gestern einen größeren Polizeieinsatz aus. Er soll gegenüber dem Polizeinotruf behauptet haben, er werde mit einer Schusswaffe bedroht. Online ist zu lesen:

Daraufhin wurden von der Einsatzzentrale zahlreiche Funk- und Zivilstreifen sowie Spezialeinsatzkräfte in den Bereich des Klinikums an der Mönchebergstraße entsandt. Der von dem 31-jährigen geschilderte Sachverhalt konnte vor Ort jedoch relativ schnell verifiziert werden.

Die eigentliche Bedeutung des Wortes „verifiziert“ scheint in der Redaktion nicht wirklich bekannt zu sein: ve|ri|fi|zie|ren (durch Überprüfen die Richtigkeit bestätigen).

Wer auf eine sensationsgierige Berichterstattung in diesem Stile wartete, wurde enttäuscht. Denn lapidar heißt es weiter:

Wie sich heraus stellte, hatte der Mann aus Kassel aufgrund seiner psychischen Probleme offensichtlich die angebliche Bedrohung frei erfunden.

Der telefonisch geschilderte Sachverhalt konnte also schnell falsifiziert werden. Man hätte es aber auch allgemein verständlich formulieren können, indem einfach das Verb „widerlegen“ Anwendung gefunden hätte.

Gefunden hier:
HNA.de vom 01. August 2013: Verwirrter Mann löste Einsatz der Polizei aus

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